Kant als Kulturgut? Klassiker(re)produktion und Öffentlichkeit
Hannah Peaceman und Maximilian Huschke diskutieren im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kant im Rückspiegel – Kritische Beiträge zum Kant-Jubiläumsjahr“ in einem Vortrag die Rolle und Funktion von Kant in der Öffentlichkeit.
Immanuel Kants 300. Geburtstag ist nicht nur Anlass für einen großen Jubiläumskongress, für Vortragsreihen in der ganzen Welt und für Seminare, sondern auch für Ausstellungen zu seinem Werk und Leben, Fernsehdokumentationen und Radiobeiträge. Die Fülle von Veranstaltungen wie ihre verschiedenen Formate zeigen, dass Kant sowohl für die akademische Philosophie als auch für die Öffentlichkeit von Interesse ist.
Aber welche Rolle und Funktion kommt Kant in der Öffentlichkeit zu?
Um dieser und anderen Fragen nachzugehen, stellen wir in unserem Vortrag das Konzept der Ausstellung „Kant und die offenen Fragen“ (Bundeskunsthalle, 23.11.23 bis 17.3.24), zu der wir selbst kritische Perspektiven beigesteuert haben, zur Diskussion. Ganz unumstritten sind nämlich Kant und seine Philosophie nicht: Zuletzt wurde Kants Philosophie etwa aufgrund rassistischer, sexistischer und antijüdischer Passagen in Forschung und Öffentlichkeit kritisiert. Und man könnte sich auch ganz grundsätzlich fragen, ob ein so großer Fokus auf einen als Genie dargestellten Denker überhaupt noch zeitgemäß ist – und welche anderen Möglichkeiten es gäbe.