Provenienz-Reihe: Wessen Freiheit und Gleichheit? Zum Umgang mit Georg W.F. Hegel
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe Provenienz des Rechts: Zum Umgang mit Antisemitismus, Rassismus und Sexismus im juristischen Wissen.
Bis heute rezipiert die Rechtswissenschaft das Werk Georg W.F. Hegels, etwa in Bezug auf die Freiheit und Gleichheit der Menschen. Doch wie verhalten sich Hegels Ausführungen über Freiheit und Gleichheit zu seinen herabwürdigenden Äußerungen über andere Bevölkerungsgruppen der Welt und zu seiner Haltung gegenüber dem Judentum und der Stellung von Juden und Jüdinnen in der Gesellschaft?
Es diskutieren: Dr. Daniel James (Dresden), Dr. Hannah Peaceman (Jena) und Dr. Tim Wihl (Erfurt).
Organisation und Moderation: Gwinyai Machona (Berlin).
Zur Reihe: Kaum eine rechtswissenschaftliche Arbeit kommt ohne einen Verweis auf eine Autor*in aus, die antisemitische, rassistische, sexistische oder andere menschenverachtende Ansichten vertrat oder reproduzierte. Oft sind diese Ansichten der heutigen Rechtswissenschaft bekannt, insbesondere bei sogenannten »NS-belasteten« Autoren. Weiterhin widmet sich rechtshistorische Forschung der Aufarbeitung solcher Verstrickungen in systematisches Unrecht, zunehmend auch mit Blick auf den deutschen Kolonialismus. Doch für heutige rechtswissenschaftliche Arbeiten, die sich auf solche Autor*innen beziehen, stellt sich oft die Frage: Was folgt daraus? Wirken sich die Ansichten auf das rezipierte Wissen aus? Erfordern Verantwortungsprinzipien und Standards guter Wissenschaft eine Offenlegung dieser Problematik? Wie sieht ein angemessener Umgang mit Antisemitismus, Rassismus und Sexismus im juristischen Wissen aus?
Diesen Fragen widmet sich die Reihe »Provenienz des Rechts« (einführend Machona, 2023). Die Reihe knüpft dafür an deutlich breiter geführten Debatten in der Philosophie an und widmet sich exemplarisch drei »Klassikern«: Immanuel Kant, Georg W. F. Hegel und Friedrich Carl von Savigny.