Newsletter 3/2025

15.07.2025

Aus dem Projekt

Teamerweiterung und neue Teilprojekte

Wir freuen uns sehr: Vom 01. Juli bis 31. Dezember 2025 erhalten wir eine zusätzliche Förderung durch das Zentrum für Lehrerbildung der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Dadurch können wir zwei neue Teilprojekte verfolgen, in denen wir Materialien und Lehrkonzepte zu unseren Projektthemen für die Schule entwickeln. Im Rahmen dieser Förderung ergänzen Yann Schosser und Ben Lindsay Steppath als wissenschaftliche Mitarbeiter unser Team. Auch Sebastian Bandelin ist an der Umsetzung der Teilprojekte beteiligt. Die Ergebnisse werden im Anschluss auf unserer Webseite zur Verfügung gestellt.

Projektexkursion

Vom 05. bis 09. Mai 2025 waren wir in Hütten/Krölpa (Thüringen), um intensiv an der Kommentierung problematischer Textstellen bei Kant für unsere Datenbank zu arbeiten und den weiteren Verlauf des Projektes zu planen – und nicht zuletzt: um dazwischen ein bisschen zu wandern, Tischtennis zu spielen und am Feuer zu sitzen.

Terminankündigungen

Klicken Sie auf die Veranstaltungstitel, um Details auf unserer Website einzusehen. Eine laufend aktualisierte Übersicht unserer Termine finden Sie auch hier.

Vortrag 

17. Juli 2025 

18:00 – 19:00 Uhr

Frankfurt am Main

Die Dialektik der Emanzipation

Hannah Peaceman hält im Rahmen des Kolloquiums Sozialphilosophie an der Goethe-Universität Frankfurt auf Einladung von Prof. Dr. Martin Saar einen Vortrag.

Vortrag

21. Juli 2025

18:00 – 19:30 Uhr

online

Podiumsdiskussion

24. Juli 2025

14:00 – 15:15 Uhr

Jena

Frege’s Antisemitism

Andrea Esser hält einen Eröffnungsvortrag bei einer Podiumsdiskussion zu Freges Antisemitismus auf der Jahrestagung der Society for the Study of the History of Analytical Philosophy (SSHAP).

Vortrag

21. – 24. August 2025

Wittenberg

Vortrag

04. – 05. September 2025

Trier

Vortrag

09. – 11. September 2025

Granada (Spanien)

Vortrag

25. – 26. September 2025

Passau

Berichte über Vorträge, Diskussionen und Lehre der vergangenen Monate

Im Sommersemester haben sich Sebastian Bandelin und Andrea Esser im Rahmen des Seminars „Was liest die Neue Rechte?“ intensiv mit unterschiedlichen Vordenkern der sogenannten „Neuen Rechten“ auseinandergesetzt. In den Seminardiskussionen wurde der Frage nachgegangen, wie die Ideen dieser Vordenker aktuell angeeignet und welche Menschenbilder, Konzeptionen des Politischen und Staatsverständnisse in diesem Zusammenhang entwickelt werden. Ziel war es, gemeinsam in einen Austausch darüber zu treten, wie eine kritische philosophische Auseinandersetzung mit diesen Strömungen aussehen kann.

Andrea Esser hat in zwei öffentlichen Formaten die Projektarbeit vorgestellt: Am 22. Mai 2025 wurden im Public Philosophy Format denXte in Düsseldorf im Ausgang einer fiktiven Situation mit dem Auditorium verschiedene Diskussions- und Argumentationsvarianten diskutiert. Die Anwesenden sollten sich in die Position einer Lehrkraft versetzen, die ihrer Klasse die Lektüre von Kants „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ ankündigt und dabei mit vehementem Einspruch konfrontiert wird: Kant habe sich rassistisch über Einwohner:innen nichteuropäischer Länder geäußert und behauptet, Frauen könnten nicht denken. Einige Schüler:innen verteidigen Kant daraufhin damit, dass zu dessen Zeit doch alle rassistisch gewesen seien. Wie könnte die Lehrkraft argumentieren, um die Diskussion aus den Extrempositionen zu führen und in sachliche Bahnen zu lenken?

Am 23. Juni 2025 hat Andrea Esser außerdem in Aachen bei LOGOI. Institut für Philosophie und Diskurs den spezifischen Zugang unseres Projekts zu den polarisierenden Fragen der öffentlichen und akademischen Diskussion vorgestellt. Auf der Grundlage einiger zentraler Stellen aus der Kantischen Philosophie wurde die Bedeutung der historischen Situierung der Passagen und der darin enthaltenen Topoi herausgestellt und mit den Teilnehmer:innen über die Möglichkeiten einer konstruktiven Kritik, die auch selbstkritische Perspektiven bis in die Gegenwart eröffnet, diskutiert.

Am 07. Juli 2025 hat Hannah Peaceman im Rahmen der Auftakttagung „Comparative Universalisms: Jewish and Other Perspectives“ des „Network for European Philosophy and the Jewish Tradition“ in Antwerpen einen Vortrag über die Philosophie jüdischer Hegelianer und deren Potential für ein dialektisches Modell der Kritik gehalten.

Veröffentlichungen

Aufsatz

Ein Aufsatz von Andrea Esser zur Reflexion unserer Forschungsfragen wurde veröffentlicht. Den Beitrag „How to deal with racism, sexism, and anti-Semitism in European philosophy?“ (erschienen in: Rolf Eberfeld und Anke Graneß (Hrsg.), Orders of Knowledge in Philosophy. Critical Assessments) können Sie hier lesen.

Aufsatz

Sebastian Bandelin, Peggy H. Breitenstein, Danilo Gajić und Hannah Peaceman haben auf der Grundlage eines gemeinsamen Vortrags auf der Tagung „Philosophie und Rassismus“ (Münster, 2022) einen Aufsatz geschrieben. Den Beitrag „Philosophische Selbstkritik im politischen Feld. Die Verstrickung von Philosophie und Rassismus“ (erschienen in: Franziska Dübgen, Marina Martinez Mateo und Ruth Sonderegger (Hrsg.), Philosophie und Rassismus. Debatten und Kontroversen) können Sie hier lesen.