Newsletter 1/2025
Aus dem Projekt
Das Wintersemester 2024/25
Das Collegium Philosophicum des Instituts für Philosophie der Friedrich-Schiller-Universität Jena wird von den Projektmitarbeiter:innen organisiert. In der Reihe „Kant im Rückspiegel – Kritische Beiträge zum Kant-Jubiläumsjahr“ finden vier Veranstaltungen statt.
Unsere Projektthemen werden auch in der Lehre behandelt: Im Rahmen des Hauptseminars „Kants praktische Philosophie im gesellschaftlichen und politischen Kontext“ (Leitung Prof. Dr. Andrea M. Esser und Projektmitarbeiter:innen) findet vom 30.01.–01.02.2025 eine Exkursion nach Hütten in Thüringen statt. Gemeinsam mit Dr. Tim Kunze (Ostpreußisches Landesmuseum Lüneburg) werden ausgewählte Textstellen Kants in systematischer, historischer und gesellschaftspolitischer Hinsicht bearbeitet.
Im Hauptseminar „Klassische Texte des Postkolonialismus“ (Leitung Prof. Dr. Andrea M. Esser) werden einschlägige Texte der Postkolonialen Theorie gelesen und kritisch diskutiert, u. a. von Frantz Fanon, Edward W. Said, Gayatri Chakravorty Spivak, Homi K. Bhabha.
Kooperation mit dem Ostpreußischen Landesmuseum Lüneburg
Für die Dauerausstellung des künftigen Kantmuseums stehen wir im Austausch mit Dr. Joachim Mähnert und Dr. Tim Kunze als beratende Gesprächspartner:innen.
Auslandsaufenthalt
Von September bis Dezember 2024 war Maximilian Huschke als Gastwissenschaftler am Institut für Philosophie der Columbia University in New York eingeladen.
Work in progress: Datenbank
Aktuell erarbeiten wir Kommentare zu problematischen Textstellen in Werken der Klassischen Deutschen Philosophie, die in einer Datenbank veröffentlicht werden.
Ankündigungen
Klicken Sie auf die Veranstaltungstitel, um Details auf unserer Website einzusehen. Eine laufend aktualisierte Übersicht unserer Termine finden Sie auch hier.
Vortrag
15. Januar 2025
18:15 – 19:45 Uhr
Jena
„Das Vergessen der Öffentlichkeit. Mendelssohn und Kant auf die Frage „Was ist Aufklärung?“ angesichts des Kant-Jahres”
Dr. Hannah Peaceman und Maximilian Huschke diskutieren im Rahmen des Collegium Philosophicum „Kant im Rückspiegel – Kritische Beiträge zum Kant-Jubiläumsjahr“ in einem Vortrag das Verhältnis von systematischen und historischen Dimensionen der Aufklärungstexte von Kant und Mendelssohn.
Vortrag
22. Januar 2025
18:15 – 19:45 Uhr
Göttingen
„Sagen und Zeigen. Funktion und Wirkung der Beispiele und Kants Kritik der Urteilskraft”Wind? Das Rassismusproblem in aktuellen Kantbiographien“
Prof. Dr. Andrea M. Esser hält einen Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe „300 Jahre Kant – Wissen, Handeln, Hoffen“ am Philosophischen Seminar der Georg-August-Universität Göttingen.
Podiumsdiskussion
23. Januar 2025
18:00 – 21:00 Uhr
Berlin
„Räume gegen Eskalation II: Zum Verhältnis von Antisemitismuskritik und Rassismuskritik“
Dr. Hannah Peaceman diskutiert mit dem Soziologen Prof. Dr. Vassilis S. Tsianos über das Verhältnis zwischen Antisemitismus- und Rassismuskritik, das von wechselseitigen Bezugnahmen und solidarischem Austausch, aber auch von Spannungen und Friktionen geprägt ist.
Anmeldung und Infos finden Sie hier.
Podiumsdiskussion
29. Januar 2025
18:15 – 19:45 Uhr
Jena
„300 Jahre Kant – eine (kritische) Nachlese“
Mit einer Podiumsdiskussion wird das Collegium Philosophicum zum Thema „Kant im Rückspiegel – Kritische Beiträge zum Kant-Jubiläumsjahr“ abgeschlossen. Es diskutieren Dr. Tim Kunze, apl. Prof. Dr. Katrin Wille und Prof. Dr. Andrea M. Esser.
Workshop
27. Februar 2025
13:00 – 16:30 Uhr
Frankfurt am Main
„Wie umgehen mit Rassismus, Antisemitismus und Sexismus in klassischen Texten der Philosophie?“
Prof. Dr. Andrea M. Esser und Dr. Sebastian Bandelin leiten eine Lehrer:innenfortbildung am Goethe-Gymnasium Frankfurt am Main. Ein Ziel besteht darin, einen rassismus- und kolonialismuskritischen Umgang mit philosophischen Textpassagen und Argumenten für den Unterricht zu entwickeln.
Workshop
12. Dezember 2024
18:00 – 20:00 Uhr
Greifswald
„Zum Umgang mit Rassismus und Antisemitismus in der Philosophie“
Im Rahmen eines Kollegs des Ernst-Ludwig-Ehrlich Studienwerks zum Thema „Das unangreifbare Genie!? Zum Umgang mit der Kunst im Spannungsfeld von Autor*in und Werk“ gibt Dr. Hannah Peaceman einen Workshop zum Umgang mit Rassismus und Antisemitismus in der Philosophie.
Vortrag
27. März 2025
12:30 – 13:30 Uhr
München
Maximilian Huschke diskutiert in einem Vortrag an der Volkshochschule München u.a. die Fragen, wie eine öffentliche Debatte um Rassismus in Kants Werk produktiv geführt werden kann und welche Textstellen in den vergangenen Jahren zum Gegenstand der Kritik wurden.
Workshop
27. März 2025
14:30 – 16:00 Uhr
München
„Wie umgehen mit Rassismus, Antisemitismus und Sexismus in Werken der klassischen Deutschen Philosophie?“
Prof. Dr. Andrea M. Esser und Maximilian Huschke geben einen Workshop an der Volkshochschule München zur Arbeit an problematischen Textstellen des philosophischen Kanons.
Workshop
27. März 2025
14:30 – 16:00 Uhr
München
„Wie umgehen mit Rassismus, Antisemitismus und Sexismus in Werken der klassischen Deutschen Philosophie?“
Prof. Dr. Andrea M. Esser und Maximilian Huschke geben einen Workshop an der Volkshochschule München zur Arbeit an problematischen Textstellen des philosophischen Kanons.
Vortrag
27. März 2025
19:00 – 20:30 Uhr
München
„Rassismus in der klassischen deutschen Philosophie“
Prof. Dr. Andrea M. Esser spricht in einem Abendvortrag an der Volkshochschule München über den Umgang mit rassistischen Passagen in der philosophischen Tradition und diskutiert die Herausforderungen, Fallstricke und Perspektiven einer kritischen Auseinandersetzung.
Vortrag
03. – 05. April 2025
Hildesheim
„Das Pöbelhafte der Erfahrung. Klassenverhältnis als Denkmotiv bei Kant und Hegel und seine Relevanz für die akademische Praxis“
Maximilian Huschke hält im Rahmen des Workshops „Klassismus (in) der Philosophie“ an der Universität Hildesheim einen Vortrag.
Vortrag
06. April 2025
Kairo
„Kant and the Non-European. Critique, Justice and Freedom“
Prof. Dr. Andrea M. Esser ist eingeladen, einen Vortrag sowie einen Workshop im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kant and the Non-European. Critique, Justice and Freedom“ zu halten. Die Veranstaltung wird vom Orient-Institut Beirut und dem Department of Philosophy der American University in Cairo organisiert.
Berichte
Vorträge, Diskussionen und Workshops
Dr. Sebastian Bandelin und Prof. Dr. Andrea M. Esser führten am 17. Oktober 2024 den zweiten Teil der Werkstattgespräche in Jena durch. Gemeinsam mit Lehrer:innen, Jenaer Kolleg:innen aus der Geschichte und der Fachdidaktik wurde versucht, Lehrmaterialien für einen rassismus- und kolonialismuskritischen Umgang mit philosophischen Textpassagen in der Schule zu entwickeln.
Am 30. Oktober 2024 wurde das Collegium Philosophicum in Jena unter dem Titel „Kant im Rückspiegel – Kritische Beiträge zum Kant-Jubiläumsjahr“ mit einem Vortrag von Dr. Peggy H. Breitenstein eröffnet. In dem Vortrag wurde die Frage diskutiert, wie das Problem des Rassismus in aktuellen Kantbiographien und Werkeinführungen thematisiert wird.
Bei der interdisziplinären Tagung „German Idealism and Polish Thought“ in Potsdam stellte Joël Ben-Yehoshua am 05. November 2024 unter dem Titel „Kant and the Jews in Poland“ Überlegungen zur Kontinuität von Stereotypen über „Juden in Polen“ bis in die Gegenwart vor.
Am 12. November 2024 beschäftigte sich Prof. Dr. Andrea M. Esser in einem (online-)Vortrag im „Post-Kantian Seminar“ der University of Warwick unter dem Titel „Kant’s Concept of Progress and the Limits of Critical Thinking“ mit Kants Begriff des Fortschritts und arbeitete die damit verbundene Dialektik unter Rückgriff auf Adorno heraus.
Im zweiten Vortrag der Reihe Collegium Philosophicum in Jena gingen Dr. Sebastian Bandelin und Yann Schosser am 13. November 2024 in ihrem Vortrag der Frage nach, welche Rolle Kants anthropologische Überlegungen zu Geschlecht für seine Ehevorstellungen und den Ausschluss von Frauen aus dem Wahlrecht in der Metaphysik der Sitten spielen.
Auf Einladung der DFG-Gruppe „Medizin und die Zeitstruktur des guten Lebens“ leitete Prof. Dr. Andrea M. Esser am 6. Dezember 2024 am Schwielowsee einen Workshop zum Thema „Frauen in der Wissenschaft“. Es wurde die politische Dimension sexistischer Erfahrungen im akademischen Alltag diskutiert und zusammen mit den Teilnehmerinnen Strategien erarbeitet, wie man mit entsprechenden Situationen umgehen könnte.
Am 12. Dezember 2024 referierte Prof. Dr. Andrea M. Esser am Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg in Greifswald zum Fortschrittsbegriff bei Kant. In ihrem Vortrag konzentrierte sie sich auf die kritische Bestimmung dieses Begriffs, wie sie Kant in der „Kritik der Urteilskraft“ entwickelt, diskutierte aber auch solche Stellen, an denen Kant seine eigenen kritischen Ansprüche unterschreitet.
Im Rahmen der Einführungsvorlesung in die Philosophie in Jena, dieses Semester unter Leitung von Prof. Dr. Christoph Demmerling, hielt Prof. Dr. Andrea M. Esser am 18. Dezember 2024 einen Vortrag zum Thema: „Rassismus in Werken der Klassischen Deutschen Philosophie – Was tun?“.
Veröffentlichungen
Radiointerview
Am 27. Januar 2025 um 12 Uhr wird Prof. Dr. Andrea Esser in der Sendung ‚Doppelkopf‘ des HR 2 im Gespräch mit Dr. Regina Oehler zu hören sein. Sie spricht über ihren Werdegang und ihre Erfahrungen in der akademischen Philosophie sowie über ihre Arbeit im Rahmen des Forschungsprojekts ‚Wie umgehen mit…?‘
Die Sendung finden Sie hier.
Aufsatz
Sebastian Bandelin (2024): Zwischen Herrschaftskritik und Fortschrittsideologie. Fichtes Überlegungen zu Despotismus und Kolonialismus. In: Sahra Rausch und Christine Bürger (Hrsg.): Koloniales Erbe in Thüringen, Berlin/München: Deutscher Kunstverlag, S. 82-87.